ALLGEMEINES ZU MS ACCESS
Microsoft Access gehört zur Office-Familie von Microsoft und ist eine relationales Datenbankmanagementsystem. Mit etwa 100 Millionen Installationen weltweit ist Microsoft Access das wohl erfolgreichste Datenbankformat der Welt. Access hat eine grafische Benutzeroberfläche und eine integrierte Entwicklungsumgebung. Eine Access Datenbank besteht aus folgenden Hauptobjektarten (vgl. Wikipedia):
Tabellen: Zur Speicherung der Daten
Abfragen: Zur Aufbereitung der Daten
Formularen: Zur Eingabe und Bearbeitung der Daten
Berichten: Zur formatierten Ausgabe der Daten
Makros: Zur einfachen Automation
Visual Basic Modulen: Zur individuellen Programmierung in Visual Basic for Applications (VBA)
ENTSCHEIDUNG FÜR MS ACCESS
Aktuell existieren viele brauchbare Programmiersprachen und Datenbanksysteme auf dem Markt, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Eine Entscheidung ist nicht einfach, aber absolut erforderlich, um eine effiziente Entwicklung betreiben zu können. Hier einige Gründe, die für die Nutzung von Microsoft Access sprechen:
weit verbreitet, etabliert, gibt es in 10 Jahren noch
preisgünstig in der Anschaffung
komplette Entwicklungsumgebung mit Debugging
keine Lizenzkosten für Anwendungsbetrieb (kostenlose Runtime Environment)
Umgebung für Reports
enormer Funktionsumfang
objektorientiert bzw. objektbasiert (bessere Wartbarkeit)
Microsoft Access füllt die Lücke zwischen Excel und den ganz großen, aber enorm teuren Datenbankanwendungen.
Als preisgünstige Lösung ist MS Access in diesem Segement unschlagbar.
Die MS Access Runtime Environment ermöglicht das kostenlose (lizenzfreie) Betreiben von Access Anwendungen auf beliebigen Windows Rechnern.
Ausschließlich zur Entwicklung ist MS Access auf einem Windows Rechner erforderlich. Kosten entstehen nur durch die Entwicklung und Wartung.
Damit hat MS Access einen enorm hohen ROI (Return of Investment).
FRONTEND UND BACKEND
Microsoft empfiehlt, vor allem bei der Nutzung von Access Anwendungen im Netzwerk, die Anwendung unbedingt in ein"Frontend" und ein "Backend" zu teilen, was auch als "splitting" bezeichnet wird. Im Frontend liegen dann die Abfragen, Formulare, Berichte, Makros, VBA Code und im Backend ausschließlich die Daten. "Frontend" und "Backend" haben dadurch vollkommen unterschiedliche Rollen, obwohl es sich jeweils um äußerlich gleich erscheinende Dateien handelt.
DIFFERENZIERUNG DAO UND ADO
Es lassen sich zwei grundsätzliche Arten von Datenzugriffsmethoden in MS Access unterscheiden, je nachdem welche Datenzugriffsbibliotheke eingesetzt wird, DAO basierter Zugriff und ADO basierter Zugriff. ADO, der Nachfolger von DAO, ist eine Schnittstelle zum Zugriff auf nahezu alle gebräuchlichen Datenbanken mit wesentliche verbesserter Ausführungsgeschwindigkeit. Diese neue Schnittstelle zu den Datenobjekten wurde bereits mit Office 2000 eingeführt (vgl. Wikipedia). Hier die Unterscheidungsmerkmale von DAO und ADO:
DAO BASIERTE ANWENDUNGEN
DAO steht für Data Access Objects
Datenzugriff erfolgt über die DAO Bibliotheke
Die DAO Bibliotheke ist standardmäßig eingebunden
Datenzugriff erfolgt über Verknüpfungen zu den Tabellen
ADO BASIERTE ANWENDUNGEN
ADO steht für ActiveX Data Objects
Datenzugriff erfolgt über die ADO Bibliotheke
Die ADO Bibliotheke ist aktiv einzubinden
Datenzugriff erfolgt über Connectionstring zur Datenbank
Es sind gute Programmierkenntnisse erforderlich
GESCHLOSSENE ODER OFFENE - KOMPILIERTE ODER UNKOMPILIERTE ANWENDUNGEN
Eine offene Anwendung kann von jedem Nutzer, der MS Access auf seinem Computer hat, verändert werden. Damit keine versehentlichen oder absichtlichen Änderungen durchgeführt werden können, die natürlich auch den Datenbestand gefährden könnten, ist es möglich Access Anwendungen zu verschließen. Aus Performancegründen lassen sich Access Anwendungen auch kompilieren. Dabei wird aus der ACCDB-Endung eine ACCDE-Endung und MDB zu MDE. Ich empfehle Anwendungen grundsätzlich zu kompilieren und zu verschließen, vor allem im Mehrbenutzerbetrieb.
STANDARDISIERUNG ( siehe MS ACCESS FRAMEWORK )
Eine meiner Meinung nach oft unterschätzte Möglichkeit eine effiziente Entwicklung zu beschleunigen, ist die Standardisierung von Teilelementen der Anwendung. Das macht natürlich nur Sinn bei Elementen, die häufig zum Einsatz kommen. Erfahrungsgemäß ist ganz wichtig bei diesem Vorgehen, immer zu berücksichtigen, dass ausreichend Flexibilität vorhanden bleibt. Die schönste Standardisierung ist wertlos, wenn diese nicht flexibel erweiterbar ist.
CHECKLISTEN
Ein unausweichliche Konsequenz aus dem Standardisierungsprozeß sind Checklisten, die helfen die richtigen Aufgaben in der richtigen Reihenfolge zum richtigen Zeitpunkt auszuführen, um unnötigen Aufwand zu vermeiden.
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